Ehemalige Industrie-Wäscherei Hünerbein
Reinigung verschmutzte Boden und Grundwasser
Die ehemalige Industriewäscherei Hünerbein in Düren ist ein typischer Sanierungsfall. Denn einerseits gab es zahlreiche vergleichbare Betriebe, die Boden und Grundwasser mit Reinigungsmitteln verunreinigten. Andererseits steht sie exemplarisch für die Chancen der Altlastensanierung in urbanen Räumen.

Projektbeschreibung
Neue Gewerbe-Nutzung
Die ehemalige Industriewäscherei Hünerbein in Düren ist ein typischer Sanierungsfall. Denn einerseits gab es zahlreiche vergleichbare Betriebe, die Boden und Grundwasser mit Reinigungsmitteln verunreinigten. Andererseits steht sie exemplarisch für die Chancen der Altlastensanierung in urbanen Räumen.
Rückbau verfallender Gebäude
Mit dem Rückbau der verfallenden Gebäude begann 2010 deutlich sichtbar das Flächenrecycling. Parallel dazu erfolgte durch Boden-Austausch die gezielte Sanierung eines oberflächennahen MKW-Schadens. Die Mineralöl-Kohlenwasserstoffe waren während des langjährigen Betriebs eines Kompressors in den Boden geraten.
729 Kilo reine LCKW-Phase abgeschöpft
An der Basis des oberen Grundwasserleiters entdeckte man bei weiteren Untersuchungen einen LCKW-Phasenkörper. Tetrachlorethylen und weitere leichtflüchtige chlorierte Kohlenwasserstoffe dienten als hochwirksame Fettlöser bei der Textilreinigung. Sie zählen daher zu den charakteristischen Schadstoffen an ehemaligen Wäscherei-Standorten. Der eng begrenzte Schadstoffherd wurde bis 2017 gezielt abgeschöpft, so dass 729 kg reine LCKW-Phase entfernt wurden.
Bodenaustausch mit Großloch-Bohrungen
Weitere LCKW hatten sich jedoch schon während des Jahrzehnte langen Betriebs der Wäscherei im Untergrund verteilt. Sie bilden eine mindestens 420 Meter lange und etwa 350 Meter breite Schadstoff-Fahne. Mit einer Grundwasser-Reinigungsanlage, die seit April 2023 im Probebetrieb läuft, wird dieser Schaden voraussichtlich in zwei Jahren beseitigt sein.
Um die Schadstoffquelle zu beseitigen, werden zuerst unterirdische Betriebseinrichtungen entfernt, dann der belastete Boden per Großloch-Bohrverfahren ausgetauscht.
Benachbarter Betrieb will Fläche erwerben
120 bis 140 Bohrungen mit einem Durchmesser von jeweils anderthalb Metern sind voraussichtlich nötig, um rund 3.000 Kubikmeter belastetes Material gegen sauberen Boden auszutauschen. Bis zu zehn Meter tief muss dafür gebohrt werden. Diese Arbeiten waren bis Ende 2024 abgeschlossen. Inzwischen gibt es bereits großes Interesse am Erwerb der sanierten Fläche.
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- Gewerbegebiet westlich der Dürener Innenstadt
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- Tetrachlorethylen und weitere leichtflüchtige chlorierte Kohlenwasserstoffe (LCKW), Mineralölkohlenwasserstoffe (MKW)
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- Schadstoffe haben sich über hunderte Meter mit dem Grundwasser im Boden verteilt. Um die Schadensquelle zu beseitigen, ist der Bodenaustausch in bis zu zehn Meter Tiefe erforderlich.