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Altstandort Marscheidstraße in Wickede

Altlastensanierung schafft Platz zum Wohnen

In Wickede (Ruhr) entsteht ein neues Stadtviertel am Bernhard-Bauer-Park.

AAV – Verband für Flächenrecycling und Altlastensanierung – Zukunft. Auf gutem Grund.

Projektbeschreibung

Ein neues Wohnviertel soll südwestlich des Ortskerns von Wickede (Ruhr) entstehen. Deshalb saniert und recycelt der AAV die Brachfläche, die ein ehemaliger metallverarbeitender Betrieb hinterließ. Nachdem der AAV Ende 2019 die Ergebnisse der Sanierungsuntersuchung für diese Fläche vorgelegt hat, entwickelt der Verband nun gemeinsam mit der Gemeinde Wickede und dem Kreis Soest das passende Sanierungskonzept.

Das „Neue Wohnen am Bernhard-Bauer-Park“

Unter diesem Titel entsteht auf der Industriebrache südlich des Wickeder Ortskerns ein reizvolles Wohnviertel. Die nördliche Hälfte des insgesamt 43.000 Quadratmeter großen Altstandorts ist bereits entwickelt, die südliche wird jetzt durch den AAV als Maßnahmenträger ertüchtigt. Das neue Viertel grenzt direkt an den Bernhard-Bauer-Park, den die Gemeinde während der vergangenen Jahre aufwendig instandgesetzt und verschönert hat.

Einige Arbeiten sind bereits erledigt

Die meisten alten Gebäude wurden 2007 bis auf die Bodenplatten zurückgebaut. Gruben, Leitungsgräben, Keller und sonstige Vertiefungen wurden mit recyceltem Bauschutt verfüllt. Lediglich die ehemaligen Verwaltungsgebäude westlich des Geländes werden nach wie vor für Gesundheits-Dienstleistungen genutzt.

Erhebliche Schadstoffbelastung

Der Boden ist erheblich mit Schadstoffen belastet. Vor allem mit polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) und mit Mineralöl-Kohlenwasserstoffen (MKW). Die Belastungen sind einerseits an die vorhandenen Auffüllungen gebunden, andererseits stammen sie aus der knapp 100 Jahre langen industriellen Nutzung der Fläche. Bis 2002 fertigte ein metallverarbeitendes Unternehmen hier Rohre und Profile.

Die Sanierungsuntersuchung und -planung begann 2018.

Zu Beginn der Feldarbeiten wurde mit Hilfe einer Drohne ein 3D-Modell des Geländes erstellt, das später unter anderem zur Berechnung von Aushubvolumina eingesetzt werden kann. Die Untersuchungen zeigten, dass es insbesondere im östlichen Grundstücksbereich massive Bohrhindernisse wie Zwischendecken und Becken aus zumeist bewehrtem Beton gibt.

Ergebnisse der Sanierungsuntersuchung

Der Austausch des kontaminierten Bodens ist nötig. Das legen die Ergebnisse der Sanierungsuntersuchung nahe. Die mit Schadstoffen belasteten Auffüllungen sollten großflächig bis zu einer Tiefe von mindestens einem Meter abgetragen werden. Zudem gilt es, vier mit MKW belastete Bereiche vollständig zu entfernen, das heißt: An einzelnen Stellen wäre ein Bodenaustausch in bis zu sieben Metern Tiefe nötig. Gemeinsam mit der Gemeinde Wickede und dem Kreis Soest stimmt der AAV nun das Sanierungskonzept im Hinblick auf die planungsrechtlich zugelassene Folgenutzung ab und legt die Rahmenbedingungen für die Sanierungsplanung fest.

Standort
südwestlich des Ortskerns von Wickede (Ruhr) / Kreis Soest
Belastung des Bodens
MKW (Mineralöl-Kohlenwasserstoffe) und PAK (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, z.B. Naphthalin), die in der rund anderthalb Meter mächtigen Auffüllung des gesamten Geländes enthalten sind.
Besondere Herausforderungen
Die MKW sind stellenweise bis zu sieben Meter tief in den Boden eingedrungen. Ein Austausch des belasteten Bodens wird zudem durch sehr massive Gebäudeteile erschwert, die nach dem Rückbau der alten Betriebsstätten im Untergrund verblieben sind.
Altstandort Marscheidstraße in Wickede