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Altdeponie Brandheide in Castrop-Rauxel

Spazieren gehen auf ehemaliger Deponie

Altdeponie in Castrop-Rauxel verwandelt sich nach Sanierung in Naherholungsgebiet

AAV – Verband für Flächenrecycling und Altlastensanierung – Zukunft. Auf gutem Grund.

Projektbeschreibung

Die ehemalige Deponie Brandheide in Castrop-Rauxel ist hochgradig teer-belastet. Der Schadensherd im Inneren wurde in den vergangen Jahren durch umfangreiche technische Baumaßnahmen isoliert. Nach umfangreicher Aufforstung und Begrünung entstand ein regionaler Grünzug für Erholungssuchende.

Die Stadt Castrop-Rauxel entsorgte
auf der Deponie Brandheide im Stadteile Merklinde zwischen 1959 und 1972 neben Hausmüll auch Bauschutt und teerbehaftete Abfälle. Über die Jahre bildete sich im Inneren der Deponie ein 2,5 ha großer „Teersumpf“. Von hier wanderten Kohlenwasserstoffe – darunter auch polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) – mit dem Sickerwasser jahrelang in den Grundwasser-Abstrom.

Im Zentrum der Maßnahmen seit 2018
stand das Ziel, den Teersumpf im Inneren der Deponie quasi zu isolieren. Oberflächengewässer, Grundwasser und Sickerwasser wurden hydraulisch getrennt. Der Zustrom von Wasser war damit unterbunden und der Abfluss von schadstoffhaltigem Wasser deutlich reduziert. Der Mühlenbach, der zuvor in einem maroden Rohr durch die Deponie floss, erhielt ein neues, wasserdichtes Bett. Ein Feuchtbiotop verbindet die Fischteiche westlich der Altdeponie mit dem neuen Mühlenbach.

Das belastete Deponiesickerwasser wird
über eine Drainage bis in eine Tiefe von vier Metern erfasst, in der Aktivkohleanlage gereinigt und zur Nachbehandlung in eine spezielle Pflanzenkläranlage geleitet. Die Pflanzen reduzieren auf einer Fläche von rund 500 m² die im Wasser gelösten Stickstoffverbindungen. Das geklärte Wasser wird zuletzt über eine etwa 800 m lange Rohrleitung zum nächsten Abwasserkanal gepumpt.

Ihr grünes, einladendes Antlitz
erhielt die Deponie durch Kompensationsmaßnahmen im Rahmen eines Landschaftspflegerischen Begleitplans: Eine Fläche von 14.000 m² wurde wieder- bzw. erstmals aufgeforstet, auf 16.000 m² entstand Grünland, auf rund 5.000 m² wachsen seither neue Gehölze, auf weiteren 9000 m² unterschiedliche Obstbäume auf einer Streuobstwiese. Das bestehende Wegenetz um und auf der Deponie wurde ertüchtigt, über den neuen Bachlauf führen drei kleine Brücken.

Begrünung und Aufforstung
locken nicht nur Spaziergänger, Gassi-Geher und Radfahrer, sondern tragen auch dazu bei, die Sickerwasser-Neubildung zu minimieren: Das dichte Wurzelwerk der verschiedenen Pflanzen und Bäume hält Regenwasser in oberflächennahen Schichten fest. Der heiße Sommer 2020 ließ viele Pflanzen vertrocknen, daher wurde 2022 nachgepflanzt. Zurzeit findet eine Optimierung der Sickerwasserbehandlungsanlage statt. Der AAV geht davon aus, dass 2024 alle Arbeiten mit der zugehörigen Pflege der grünen Bereiche abgeschlossen werden können.

Standort
Castrop-Rauxel Merklinde
Belastung des Bodens
(aromatische) Kohlenwasserstoffe, PAK, Phenol
Besondere Herausforderungen
umfangreichen Baumaßnahmen, die die Koordination vieler unterschiedlicher Arbeiten und Gewerke erforderten
Altdeponie Brandheide in Castrop-Rauxel